Im Rahmen von UMBRÜCHE GESTALTEN wurden sieben verbindliche Kernkompetenzen und Kerninhalte für Hochschulen und Universitäten in ganz Niedersachsen formuliert.
Damit wurde eine Grundlage für die gemeinsame Entwicklung von sprachenbildenden Materialien an allen teilnehmenden Hochschulstandorten geschaffen. Die Kernkompetenzen und Kerninhalte wurden an die Strukturen der am Projekt teilnehmenden Hochschulen angepasst, sodass sie in die dort angebotenen Studiengänge integrierbar sind.
Die sieben Kernkompetenzen und Kerninhalte umfassen jeweils Kompetenzbeschreibungen und exemplarische Inhalte. Einen thematischen Schwerpunkt bildete in der Projektarbeit insbesondere die Ausbildung bildungssprachlicher Handlungsfähigkeiten und fächerspezifischer Diskursfähigkeiten.
Die Integration der Kernkompetenzen und Kerninhalte in die Studiengänge wurde erfolgreich begonnen und wird auch über das Projektende hinaus in Anschlussprojekten weitergeführt.
Kompetenzbeschreibungen und Kerninhalte
Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Studierende können relevante sprachenpolitische Entwicklungen in Deutschland und Europa schildern. B Studierende können den Einfluss von Sprachenpolitik auf die schulische Förderung von Sprachen darstellen. |
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C Studierende kennen die in den curricularen Vorgaben verankerten Ziele und Anforderungen ihrer Fächer bezüglich sprachlicher Kompetenzen. D Studierende können die curricularen Vorgaben mit Konzepten institutioneller Mehrsprachigkeit vergleichen. |
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E Studierende können unterschiedliche pädagogische Konzepte für den Umgang mit sprachlicher Heterogenität in einer inklusiven Schule erläutern. |
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Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Die Studierenden können aktuelle und historische Ausprägungen von Migrationsprozessen darstellen. Die Studierenden können bildungspolitische und pädagogische Reaktionen auf Migrationsprozesse beschreiben. |
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B Die Studierenden können die im Zusammenhang von Bildung und Migration verwendeten Begriffe zur Bezeichnung von Schülerinnen und Schülern wiedergeben. Die Studierenden können den Stellenwert der im Zusammenhang von Bildung und Migration verwendeten Begriffe zur Bezeichnung von Schülern und Schülerinnen erläutern. |
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C Die Studierenden können zentrale Kategorien zur Beschreibung des Zusammenhangs von Lebens- und Bildungssituation darstellen. Studierende können den Stellenwert der Kategorien zur Beschreibung des Zusammenhangs von Lebens- und Bildungssituation in Bildungsforschung und -praxis erläutern. |
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D Die Studierenden können die Inhalte von Studien zur Lebens- und Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen darstellen. Die Studierenden können Ergebnisse aus Untersuchungen zur Lebens- und Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen interpretieren. Die Studierenden können die empirische Belastbarkeit von Studien zur Lebens- und Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen beurteilen. |
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E Die Studierenden können Erklärungsansätze zur (herkunftsbedingten) Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen in Bildungsprozessen aufzeigen. Die Studierenden können Forschungsansätze zur Erklärung von Benachteiligung in Bildungsprozessen erläutern. Die Studierenden können Forschungsansätze zur Erklärung von Benachteiligung beurteilen. |
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Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Studierende können sprachstrukturelle Charakteristika und Funktionen sprachlicher Register (v. a. Bildungs-, Fach-, Alltags-, Unterrichts- und Schulsprache und deren Erwerb) beschreiben. |
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B Studierende können Theorien zum Spracherwerb und zum Erwerb des Deutschen als Zweitsprache skizzieren. |
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C Studierende können die verschiedenen Ebenen der Sprachbeschreibung darstellen. |
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D Studierende können schul- und fachspezifische Sprachhandlungen bzw. Textsorten und die damit verbundenen Anforderungen erschließen. |
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E Studierende können didaktische Ansätze und Methoden der sprachsensiblen (Fach-)Unterrichtsplanung und -gestaltung konzipieren. |
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F Studierende können Unterricht in Hinblick auf das Register Bildungssprache sprachsensibel und reflektierend planen. |
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G Studierenden können die Bedeutung einzelner Sprachregister für das Verständnis von fachlichen Inhalten einordnen. Dies berücksichtigen sie, indem sie die Vermittlung bildungssprachlicher Charakteristika in die Modellierung von Unterricht einbeziehen. |
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H Studierende können Reflexionsphasen im Unterricht einplanen, damit die Schülerinnen und Schüler Register bewusst wahrnehmen, ihre Funktionen reflektieren und situativ bedingt zwischen ihnen wählen und wechseln können. |
Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Die Studierenden können den gegenwärtigen Forschungsstand zu Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache skizzieren. |
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B Die Studierenden können grundlegende strukturelle und typologische Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Sprachen aufzeigen. |
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C Die Studierenden können aus didaktischen Konzeptionen zur Sprachenvielfalt Schlüsse für ihr didaktisches Handeln bzw. ihre Unterrichtsplanung ziehen. |
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D Die Studierenden können unter Berücksichtigung der Erwerbs- und Bildungsbiographien der Lernerinnen und Lerner relevante Lernbereiche und Lernpotenziale für ihre Unterrichtsplanung identifizieren. |
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E Die Studierenden können Strategien zur Förderung des Erwerbs kommunikativer Kompetenzen im mehrsprachigen Klassenzimmer beurteilen. |
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Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Studierende wissen, dass die sprachlichen Anforderungen des Fachunterrichts u. a. aus fach- und bildungssprachlichen Elementen sowie interaktiven Problemlösungen bestehen. |
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B Studierende können aufzeigen, dass die sprachlichen und inhaltlichen Anforderungen ihres Faches miteinander verbunden sind. |
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C Studierende können bildungs- und fachsprachliche Merkmale, Anforderungen und potentielle Problembereiche mindestens eines ihrer Unterrichtsfächer identifizieren. |
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D Studierende können die jeweiligen fächerspezifischen Diskursfähigkeiten beschreiben und ihre Funktionen darstellen.
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E Studierende können den Zusammenhang zwischen Sprachhandel-, Denk- und Mitteilungsstrukturen des Faches in mehrsprachigen Kontexten beschreiben. |
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Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Studierende können Verfahren zur Einschätzung des Sprachstands darstellen. |
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B Studierende können einzelne Verfahren zur Sprachstandsfeststellung anwenden. |
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C Studierende können Vor- und Nachteile der Verfahren anhand von Testgütekriterien beurteilen. |
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D Studierende analysieren Fachunterrichtsmaterialien und Unterrichtskommunikation hinsichtlich sprachlicher Stolpersteine. |
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Kompetenzbeschreibungen | Exemplarische Inhalte |
A Studierende können ihr Wissen über die sprachlichen Anforderungen ihres Faches, die Sprachfähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler und die Ergebnisse erfolgter Diagnostik in der Konzeption ihres Unterrichts anwenden. |
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B Studierende können einen integrativen sprachsensiblen Fachunterricht planen. |
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C Studierende können Verfaren und Methoden der Individualförderung nach Beurteilung ihrer Wirksamkeit nutzen. |
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D Studierende können für die Bearbeitung von Problemlösungen spezifische didaktische Prinzipien und Methoden zur Förderung fächerspezifischer und fächerübergreifender Diskursfähigkeiten in mehrsprachigen Kontexten einsetzen. |
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